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Donnerstag, 11. September 2014

#22: Mein erster Monat...

Hey Zusammen :),

es ist echt unglaublich, dass ich tatsächlich schon einen Monat in Aguascalientes bin. Die Zeit ist echt schnell vorgangen und in dieser Zeit habe ich einige neue Namen lernen müssen. Heimweh an sich hatte ich bisher noch nicht, es ist vielmehr das Gefühl, welches man an manchen Tiefpunkten bekommt, dass es doch einfacher wäre nach Hause zu gehen.
Ein großer Bestandteil meines Lebenes hier ist eindeutig die Schule! Es ist für mich einfach nur der Horror um 10 nach 6 aufzustehen und um 7 Uhr in der Schule zu sein. In Deutschland hatte ich wenigstens noch eine halbe Stunde mehr. Abgesehen davon gibt es einige andere Unterschiede... zum einen ist die Schule eingeschlossen, sodass man nur an bestimmten Eingangstoren (werden von Türstehern bewacht), das Schulgelände betreten bzw. verlassen kann. Das ist sehr nervig, da wir in Freistunden oder wenn die Schule schon aus ist, nicht nach Hause gehen können. Ich bin im 5.Semester in der bicultural-Gruppe, sodass ein Teil meiner Unterrichtsfächer auf Englisch sind. Meinem Geschichtslehrer ist das jedoch recht egal, der zieht seinen Unterricht auf spanisch durch, obwohl er offiziell auf englisch sein sollte. Grundsätzlich finde ich das man den Bildungsstandard nicht mit Deutschland vergleichen kann, da z.B. in Mathe, ich in diesem Alter deutlich weiter war! Jedoch glaube ich das dies auch stark von der Schule abhängt. Denn obwohl meine Schule privat ist, neigt der ein oder andere Lehrer doch gerne dazu die Heftaufschriebe aus Wikipedia zu diktieren oder ähnlichs. So etwas würde in Deutschland eher selten bis nie vorkommen. Grundsätzlich sind für mich die Stunden auch sehr anstrengend, denn wirklich nix tun ist nicht immer ganz einfach... Man fühlt sich sprachlich überfordert, inhaltlich kommt einem der Unterricht jedoch sehr leicht vor und abgesehen davon wird man auch nicht von allen Lehrern wargenommen. Das geht sogar soweit, dass wir schon offiziell in einigen Stunden in eine andere Klasse gehen dürfen, da uns der Lehrer einfach nicht leiden kann. An meiner Schule sind der großteil der rotarischen Austauschschüler. Insgesamt sind wir 12 (Eine Finnin, eine Dänin, ein Kroate, ein Thailänder, eine Brasilianerin, zwei deutsche Jungs, vier deutsche Mädchen und ich). Die anderen zwei Jungs und die Brasilianerin sind in meiner Klasse. Vor allem die Deutschen sind mir in der Zeit schon richtig ans Herz gewachsen, das sind alles echt richitg nette Menschen und man kann soviel mit den lachen. Sie holen einen eigentlich immer aus einem Tief raus. Klar man soll einheimische Freunde finden, die habe ich auch schon, aber Austauschschülerfreunde verstehen einen bei gewissen Problemen einfach besser, ohne dass man ihnen alles ganz genau erklären muss.
Zu meiner Klasse lässt sich folgendes sagen: Es gibt eigentlich immer eine imaginäre "Geschlechtertrennwand", die scheinbar einfach so entstanden ist. Mit den Jungs aus meiner Klasse kann man irgendwie nicht soviel anfangen, da sie eher verschlossen und ungesprächig wirken, abgesehen von einem. Die Mädels sind im großen und ganzen alle sehr nett. Manche Mexikaner haben aber echt einen Schaden, also sie verhalten sich einfach aus deutscher Sicht sehr seltsam.
Mit meiner Familie läufts auch soweit... zu einigen Missverständnissen kommt es jedoch trotzdem ab und zu. Was mir persönlich und auch einigen anderen Deutschen besonders schwer fällt ist, dass wir zum einen nicht soviele Freiheiten haben und zum anderen sehr stark auf unsere mexikanischen Eltern angewiesen sind, da sie uns immer von A nach B bringen müssen etc..
Diese Woche habe ich einen Spanischkurs in meinem Ort angefangen und ich glaube das ist echt eine gute Idee gewesen, da mein Spanisch nach einem Monat noch nicht so super ist. Ich versteh zwar schon ein bisschen was, kommt aber doch meist stark auf die Situation und die Person die mit mir spricht an. Ich hoffe, dass es dann bald mit meinem Spanisch besser läuft.
Morgen geht es los zu meiner ersten rotarischen Reise, die gleichzeitig meine Orientation ist. Es geht nach Creel (Chihuahua). Ich find die Transportkosten von 250 Doller, doch sehr teuer, obwohl wir einen Weg von 14-16h zurücklegen müssen. Wir werden soviel ich weis in Zacatecas einen Zwischenstopp machen und die Austauschschüler dort noch abholen. Was mich grundsätzlich an der Sache nervt ist die Unorganisiertheit... -.- Mein brasilianischer Gastbruder, der mittlerweile bei mir daheim in Deutschland ist hat schon einen Jahresplan und ich habe eigentlich nix. Selbst zu dieser Reise wurden uns erst am Montag einige Infos gegeben und was wir da jetzt konkret machen weis auch noch niemand. Naja ich bin halt in Mexiko und nicht mehr in Deutschland...

LG,
Rinush

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